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25.06.2013

Durch das wilde Karamoja 8 - Wasser 1

Bei einem kleinen Spaziergang vor unserem Aufbruch am Morgen gelingt es mir einen Wasserbock zu beobachten, eine weitere große Antilopenart, ein zusätzliches Zeichen für den hier offenbar vorhandenen guten Wildtierbestand.
Bereits kurz nach 7 sind wir wieder unterwegs, jeder von uns hat nur noch vier Liter Wasser, aber wir sind nach dem was wir gehört haben, guten Mutes heute eine Wasserstelle zu finden...
Wir kommen etwas besser als gestern voran, wenn gleich wir nach wir vor riesige Felder hohen Grases durchqueren.

                                              Ein Meer aus Gras




Wir sind heilfroh als endlich größere, abgebrannte Flächen erscheinen, auf denen sich unsere Geschwindigkeit stark erhöht. Aber die Freude währt nie sehr lange, dann hat uns die Vegetation wieder gefangen. Neben den vereinzelten Akazien ragt manchmal ein Leberwurstbaum mit seinen riesigen Früchten aus dem Gras. Man sollte nie unter so einem Exemplar zelten, da das Gewicht so einer "Leberwurst" eine größere Beule hinterlassen würde...

                                            Leberwurstbaum

Nach zwei Stunden erreichen wir einen einzeln stehenden Felsen, der uns einen guten Überblick erlaubt.

                                                      Ein einzelner Felsen in der weiten Savanne

Auf der anderen Seite entdecken wir eine Fahrspur, die aber offenbar schon seit längerem nicht mehr benutzt wurde. Eigentlich wollten wir Mount Napak, unser Ziel direkt ansteuern. Gabriel plädiert allerdings dafür auf der alten Piste weiter zu laufen, da diese unser Vorankommen erheblich erleichtern würde. Sie verläuft zwar zunächst nicht in unsere geplante Richtung, aber laut unserer groben, russischen Militärkarte scheint es so zu sein, dass die Piste nach etwa 20 Kilometern einen Bogen nach Norden macht, was uns gut passen würde. Ein weiterer Vorteil ist, dass die Fahrspur laut Karte parallel zu dem von uns gestern überquerten Bach verläuft und sich diesem irgendwann sogar wieder bis auf etwa drei Kilometer annähert. Sollten wir bis dahin noch kein Wasser gefunden haben, hätten wir eine gute Rückzugsmöglichkeit zu einer sicheren Wasserstelle, so unsere Überlegung.
Zwar wäre es mir persönlich lieber, weiter weglos nach dem Kompass in Richtung Mount Napak zu marschieren, aber die Argumente dafür die Piste zu benützen sind gewichtig, daher beschließen wir erst einmal von unserem geplanten Kurs abzuweichen.
Unterhalb des Felsens können wir einige Oribis beim Grasen beobachten.

                                                                       Oribis

Es ist schön, sich beim Laufen auf der Piste nicht mehr so auf das Gelände konzentrieren zu müssen. Wir sind guter Dinge und können jetzt so richtig die Weite der Landschaft genießen.


                                                             Unterwegs in Pian- Upe                                         

Zwar passieren wir einige künstlich angelegte Wasserlöcher, diese sind jedoch schon seit langem völlig ausgetrocknet.
Gegen 16 Uhr hat mein Partner kein Wasser mehr, ab jetzt müssen die mir verbliebenen zwei Liter für uns Beide reichen...
Eine Stunde später haben wir den Punkt erreicht, an dem die Piste sich laut unserer Karte dem Bach von gestern wieder angenähert hat. Zweimal überprüfe ich unsere Position mit Karte und GPS, aber es ist uns beiden klar, dass dieses die Stelle ist, an der wir die Fahrspur verlassen müssen um weglos zum Fluss zu laufen.
Allerdings bin ich ziemlich geschockt, als mein bärenstarker, topfitter Partner vorschlägt, ich solle alleine zum Bach gehen um Wasser zu holen, da er bereits deutliche Zeichen der Austrocknung, wie zum Beispiel Schwindel bei sich bemerkt.
Ich entgegne, dass er falls es noch irgendwie möglich ist, versuchen sollte weiter zu laufen, da wir nicht wissen wie sich die Situation entwickelt...












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